Montag, 15. Juli 2013

Geschichte,Kunst,Kultur und Radspaß in Sachsen-Anhalt und Thüringen

Unsere Reise geht weiter über Eisleben, (hier wurde M.Luther geboren und hier starb er auch). Fred ließ sich hier in einer Fahrradwerkstatt 2 Speichen seines Fahrrades reparieren.So nebenbei erzählte uns der Mechaniker, dass hier die Einwohnerzahl von 30 000 in kurzer Zeit auf 16 000 gesunken ist. Es gibt zu wenig Arbeit und man sieht viele Häuser leer stehen. Es muss auch einmal gesagt werden, wie freundlich die Menschen hier sind und wie gerne sie uns Interessantes von ihrer Heimat erzählen.

Doch unser Weg führt uns erstmal weiter nach Sangerhausen, der Rosenstadt. Hier gibt es ein Rosarium  auf 13 ha mit 8300 verschiedenen Rosenarten, darunter eine schwarze und eine grüne Sorte.



Es ist nicht mehr weit bis Kelbra,wo wir vor dem CP-Platz Seecamping Quartier beziehen.  Am nächsten Tag wird  geradelt. Wir umrunden den See der ja eine Talsperre ist und als Hochwasserschutz- Ausgleichsbecken dient. Es sind nur 25 km aber die Sonne brennt heiß vom Himmel und wir genießen nach einer ausgiebigen Dusche den Schatten vor dem Wohnmobil. Unsere Wohnmobilnachbarn empfehlen uns das  Kyffhäusergebirge mit seiner Barbarossahöhle. das nur 13 km entfernt ist, zu besuchen. Der Sage nach soll Kaiser Barbarossa dort seit dem Jahre 1190 schlafen

Wieder nur wenige km entfernt ist Bad Frankenhausen, wo man noch kurz vor der Wende ein riesiges Bauernkriegsmonument errichtet hat.
Es ist 123 m  lang und 14 m hoch und innen mit einem Gemälde, unserem Riesenrundgemälde vergleichbar,errichtet hat -.nur viel größer.Wir erwischen eine Führung und haben gleich  ein besseres Verständnis für den Inhalt der Bilderlandschaft.


Obwohl es schon später Nachmittag ist, fahren wir noch die 142 km nach Norden durch den Harz nach Werningerode und nehmen den Stellplatz ganz Zentral am Anger.
Am nächsten Morgen wartet schon die kleine Bimmelbahn direkt am Platz und wir fahren zunächst mal auf dem Schloßberg.



Wieder wird uns freundlich erklärt-wir können Lilli am Arm tragen und so das Schloss mit ihr besichtigen. Da das Schloss vor ca.120 Jahren von den Landesfürsten noch bewohnt wurde, hatten wir das Gefühl vermittelt bekommen, dass  hier immer noch "gelebt" wird.


 Mit der kleinen Bahn geht es wieder bergab in die denkmalgeschützte Fachwerk-Altstadt,wo Fred neue Schuhe und  eine Hose bekommt. Die Stadt ist voll Leben, aber trotzdem ohne Hektik und mit ihren alten Häusern wunderschön.

 Von hier aus kann man mit der Harzer Schmalspurbahn auf den Brocken , Norddeutschlands höchsten Berg mit 1142 m Höhe, fahren. Da dieses Gebiet während der DDR Zeit Sperrgebiet war, blieb die Natur ungestört und ist seit 1990 ein Nationalpark.

 Doch uns treibt es weiter, wir wollen ja noch an der Werra radeln.Wieder haben wir von einem Wobi-Fahrer einen guten Tipp bekommen. 131 km südlich ist der kleine Ort Treffurt mit seinem kostenlosen Stellplatz direkt an der Werra. Ver-u.Entsorgung und Strom ist alles vorhanden .Diesen Tipp kann man ruhig weitergeben.
Petrus meint es gut mit uns.Wir haben seit Anfang unserer Reise nur schönes Wetter und natürlich wollen wir heute wieder radeln. Der Radweg führt durch einen Teil des Hainich-Nationalparks, der mit seinen 13000 Hektar der größte zusammenhängende Laubwald  Deutschlands ist.
Der Weg führt teilweise über
eine aufgelassene Bahntrasse
dann wieder durch Wälder
und kleine Dörfer bis nach
Creuzburg, wo wir am Burgberg
die Aussicht genießen.Der Fluss ist ein Eldorado für Kanuten und Schlauchbootfahrer, aber auch für Schwäne und andere Vogelarten.



Es sind nur 33  km bis Eisenach und natürlich wollen wir uns die Wartburg anschauen. Also wird "klar Schiff" gemacht und es geht los zum zentralen kleinen Stellplatz nach Eisenach. Die Stadt ist mit ihren 43000 Einwohnern und ihrer geschlossenen Innenstadt leicht überschaubar.Namen wie Martin Luther, Joh.Seb.Bach oder Walter von der Vogelweide haben der Stadt eine kulturgeschichtliche Bedeutung gebracht.

Wir besichtigen das Luther und das Bachhaus, dann beschließen wir heute noch auf die Wartburg hinauf zu fahren.


Viel Geschichtsträchtiges hat die mächtige Wartburg schon gesehen. Im Mittelalter wurde hier der berühmte Wettstreit der Minnesänger ausgetragen.
300 Jahre später übersetzte Martin Luther hier das Neue Testament.



 Der riesige Palas ist der älteste Teil der Burg.
 Diese Nacht schlafen wir direkt am nachts leeren Parkplatz direkt unter der Burg.


 Doch auch die einstige Residenzstadt Gotha  liegt am Weg und natürlich wollen wir sie uns auch anschauen. Der Gratiswohnmobilstellplatz liegt ganz zentral mit Rosenbeeten umgeben in der Nähe des Schlosses Friedenstein.Ein wunderschöner Landschaftspark aus dem Jahren 1770 mit einem herrlichen Kaskadenbrunnen, der von einem 118 Jahre alten , heute noch funktionierenden Pumpwerk betrieben wird, war für die damalige Zeit schon eine technische Meisterleistung.


Gothas Marktplatz mit seiner Margarethenkirche aus der Spätgotik( auf barock umgebaut im 17. Jahrhundert)
Die Bundesstraße  247  führt uns über Oberhof, das vom Schispringen, Langlauf und Triatlon bekannt ist, direkt nach Süden weiter in den kleinen Ort Themar im Harz.  Gäbe es nicht den Stellplatzführer, würden wir hier wohl nie herkommen.Wieder ist es ein toller kleiner Wohnmobilstellplatz direkt an der Werra, kostenlos mit V +E und Strom.. Es ist ruhig hier,nur 1 Wohnmobil steht schon da. Es ist ein Carthago wie unserer und schon sind wir im Gespräch.
 Am nächsten Tag, na was wohl, wir radeln wiedereinmal. Diesmal geht es durch die Dörfer des Thüringer Waldes , immer wieder an der Werra entlang  auf schönen geteerten Radwegen, bis nach Meiningen.Am Marktplatz wird erstmal beim Italiener ein schöner Eisbecher gegessen.


 In der Nähe unsers Stellplatzes.

Eine Dame führt ihre Hunde aus und erzählt uns dabei von einem ehemaligen Gartenhaus, das der Besitzer schon zu DDR Zeiten selbst Stein für Stein zu einem Schlösschen umgebaut hat.Das sollten wir uns unbedingt anschauen.

Gesagt, getan, so sieht das umgebaute Gartenhaus heute aus. Der Hausherr hat uns netterweise zu einer Hausbesichtigung eingeladen. Seit 34 Jahren baut er an dem Gebäude alles selbst-er war Tischler und Urlaub ist für ihn sicher ein Fremdwort.
Wir sind tief beeindruckt und sagen ihm das natürlich auch.


 Dieser Tisch und die Stühle wurden auch von ihm selbst gemacht.Die Tischplatte ist aus Gummibaumholz.










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