Freitag, 24. Juli 2015

Wieder in England

In Fishguard, beim Fährhafen wieder in England, gibt es genug Parkmöglichkeiten, wo man recht ruhig die Nacht verbringen kann. Unsere Reiselust treibt uns am nächsten Tag weiter, von Wales in den Cornwall, über Cardiff und Bristol bis in die Nähe von Bath.

Die  Schnellstraßen und Autobahnen sind überfüllt, sodass es eine recht stressige Fahrt wird. Umso mehr genießen wir die Ruhe des Dyrham Parks, wo wir uns anschauen, wie der National Trust ein altes Herrenhaus im originalem Stil renoviert wurde. Das ist eine feine Sache, dieser Trust besitzt circa 200 historische Gebäude und Gärten, 49 Kirchen und 19 Schlösser. 1895 gegründet, dient er ausschließlich der Erhaltung von besonders schützenswerten Objekten. Für 99 Pfund ist man Mitglied für ein Jahr und hat überall freien Eintritt.

Garten von Dyrham Park

Dach des Castles wird renoviert

edel, aber nicht sehr kuschelig  
Und wieder ist es ein Trust Platz, den wir uns als heutiges Endziel suchen. Ein wahres Sahnestück Englands: Lacock, ein verträumter "Puppenstubenort". In einem ausgedehnten Parkgelände besichtigen wir ein  Herrenhaus aus dem Jahre 1540, das aus den Resten einer Abby von 1232 umgebaut wurde. Der ganze Ort gleicht einer Filmkulisse, deshalb hat man wohl  2001 Szenen des Harry Potter Filmes "Die Kammer des Schreckens" hier gedreht. Wir schlafen direkt am Park herrlich ruhig.

Der "Puppenstubenort"  Lacock

auch Kulisse für Harry Potter Filme

Kirche von Lacock

hängt in der Kirche

Lacock Abby umgebaut zum Herrenhaus

auch hier wurde Harry Potter gedreht

die alten Bäume faszinieren uns immer wieder in den Parks
Ein Abstecher ans Meer erweist sich als wenig lohnenswert. Der Badeort Swanage ist überfüllt mit Menschen und deren  Autos. Doch am Weg gibt es noch einen schönen Blick auf den Hügel mit der Burgruine von Corf Castle.

Corf Castle

Weiter Richtung Osten über Southampton, kurz nach Chichester verläuft unsere heutige Etappe. Ein letztes Mal den Trust herausgenommen, schauen wir uns den Ansitz Petworth House an. Ein Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert mit einer großen Kunstsammlung. Mir  hat das Haus des Personales mit dem gut erhaltenen Küchentrakt besonders gut gefallen. Die Nacht verbringen wir im alten Städtchen Arundel, welches das besterhaltene Castle aus Englands Mittelalter hat.

Petworth House

Kunstsammlung im Petworth House

Kunstsammlung im Petwoth House

Küche mit Grill  Pethwoth House

Küche  von Pethworth House

Castle  Arundel
Arundel Village

Nun geht es endgueltig in Richtung Dover. Vorbei an Brighton, das wir von einer frueheren Reise kennen, ueber Eastbourne und Hastings nach Dover.

Hier schließt sich unser englisch-schottisch-irisch-englischer Kreis.

Wir waren 47 Tage und 6545 km unterwegs und haben viel gesehen und erlebt, das sich als schöne Erinnerung tief in uns verwurzeln wird.

Dienstag, 14. Juli 2015

Irlands Süden

Unsere Reise geht südlich weiter. In Glendalough, im Tal der zwei Seen, machen wir uns auf die Suche nach den Klosterruinen des Hl. Kevin aus dem 6. Jahrhundert. Es ist ganz leicht  zu finden. Einfach da, wo die vielen Touristenbusse stehen und dann den Menschengruppen mit ihren "fähnchenbewaffneten" Anführern hinterher.

Klosteranlage von Glendalough

Friedhof der Klosteranlage

Blick ins Tal der zwei Seen von Glendalough
Trotzdem sind wir beeindruckt von dem weitläufigen, mystischen Ort. Wo heute, wenn am Abend die Touristen weg sind, alles menschenleer ist, haben einstmals über 5000 Menschen gelebt bis König Heinrich VIII Irlands Klöster auflöste.

Doch der Weg ist heute noch nicht zu Ende. Kilkenny ist unser Etappenziel. Das gewaltige Kilkenny Castle war durchgängig von 1190 bis 1935 bewohnt. Wie ein Kontrapunkt zur Burg ist die St. Canices Cathedrale aus dem 13. Jahrhundert - Irlands zweitgrößte Kathedrale.

Schlosshof von Kilkenny Castle

St.Canices Cathedrale in Kilkenny

gestrandet vor Baltimore

Wir touren mit unseren Rädern durch das schmucke Städtchen und können so recht viel davon sehen.
Irlands zweite Sprache ist Gälisch und kommt für uns gleich nach Chinesisch - naja fast :-).
Aber alles ist doppelsprachig angeschrieben.

Mit Skibereen ist die Südspitze des Landes erreicht und zur schönen Panoramastraße - dem "Ring of Kerry" ist es nicht mehr weit. Zuerst umrunden wir noch die Halbinsel Beara Penisula am "wilden Atlantik Weg". Für unser Wobi ist es oft sehr grenzwertig, aber wieder einmal eine spektakuläre Fahrt. Aber  touristisch noch viel überlaufener sind die 179 km Panoramastrasse des "Ring of Kerry" mit dem Hauptort Sneem.

Der "wilde Atlantik Weg" auf  Halbinsel Beara Peninsula

Küstenlandschaft am Ring of  Kerry

Küstenlandschaft am Ring of Kerry
Petrus hat wieder einmal ein Einsehen und das Wetter ist angenehm warm und ohne Regen. Große Busse dürfen den "Ring of Kerry" nur im Uhrzeigersinn fahren, anders wäre es auch nicht gut möglich. Die Aussicht ist wunderschön, doch wir sind ja von Schottlands Norden sehr verwöhnt.

Wilde Fuchsien, Hortensien und Stechpalmen säumen immer wieder den Straßenrand.

Stechpalmen und Hortensien findet man überall

Die nächste Halbinsel heißt Dingle Penisula. Vom Hauptort Dingle kann man viele Exkursionen in die nahe Inselwelt machen.

Hafenstädtchen Dingle auf der gleichnamigen Halbinsel

Küstenstrasse auf der Halbinsel Dingle
Unser letzter Höhepunkt dieser Reise durch Irland liegt an der Südwestküste. Es sind die wohl bekanntesten Steilklippen, die "Cliffs of Moher". Sie ragen an vielen Stellen nahezu senkrecht aus dem Atlantik, erstrecken sich über 8 km Länge und sind bis zu 214 m hoch. Am Kliff  leben ausschließlich Vögel und eine Zählung ergab 29 verschiedene  Arten. Papageientaucher, Falken, Möven, Lummen und viele andere. Seit 2013 gibt es einen Fußweg am Rande der Klippen entlang, allerdings muß man da schon schwindelfrei sein. Einige Szenen aus den Harry Potter Filmen entstanden hier. Wir wollen alles hautnah erleben und machen eine Bootstour ganz nahe an den Kliffen entlang. Das ist schon ein gewaltiger Anblick.

Bilder von den Cliffs of  Moher

der Felsen ist voll mit Vogelnestern




Morgen werden wir quer über Südostirland nach Rosslare zur Fähre nach England fahren.

Donnerstag, 9. Juli 2015

Von Schottland nach Irland


Nach kurzer Überlegung beschließen wir, auch Irland zu bereisen.
Wenn wir schon so nahe sind...

Es sind 128 km bis Cairnryan zur Fähre nach Irland. Doch dazwischen liegt noch ein Schloss, das wir uns unbedingt anschauen wollen, Culzean Castle, eine Hauptattraktion der ganzen Region.

Castle Culzean

Wieder auf einen Klippenvorsprung gelegen, denn es war ehemals eine Wehrburg, liegt es eingekeilt zwischen zwei Buchten. Im Jahre 1777 wurde es vom Grafen Casillis komplett neu gestaltet und umgebaut. Dem amerikanischen Präsident Eisenhower wurde es auf Lebenszeit zur Verfügung gestellt.
Waffensammlung in der Eingangshalle

Speisezimmer

Schreibtisch aus Rosenholz

alte Badewanne

nach dem Schlossumbau "moderne Badewanne"

Küchenherd mit Grill

Küche mit Kupfergeschirr

riesiger Tuijenbaum im Schloßgarten
Dann geht alles sehr schnell. 57 km weiter, im kleinen Ort Cairnryan, steht schon die Fähre nach Larne, etwas nördlich von Belfast in Nordirland gelegen. Wir kommen am Fährhafen an, sind 10 Minuten später auch schon auf dem Schiff und nach wenigen weiteren Minuten wird die schottische Küste immer kleiner.

erster Blick auf Nordirland  - Hafen von Larne

Irland empfängt uns - wie es sich gehört - mit Regen, der  aber bald wieder aufhört. Nach 1 Stunde Fahrt direkt an der Küste des Nordatlantik sind wir in Ballycastle, wo wir ein ruhiges Schlafplätzchen am Hafen finden.

In Irland gibt es die verschiedensten Wetterlagen:
Starker Regen - leichter Regen - Nieselregen - stürmischer Regen - aber manchmal auch ein blauer Himmel mit etwas Sonnenschein und das im gefühlten 1/4 Stunden-Takt.
Und die Insel ist grün, grün, grün.

Am nächsten Morgen beginnen wir unser Besichtigungsprogramm mit der Dark Hedges Allee. Diese Buchenallee wurde im 18. Jahrhundert von der Familie Stuart gepflanzt und wird sehr oft als Filmkulisse verwendet. Mit dem Wohnmobil  durchzufahren ist schon ein Erlebnis.

Dark Hedges Allee

Wenige Kilometer später sind wir am Felsenparkplatz zur Carrick-a-Rede Rope Bridge. Wir nehmen die Herausforderung an und gehen über die schmale Seilbrücke zur Insel Carrick . Ein wahrlich aufregendes Erlebnis. Die 30 Meter tiefe und 20 Meter breite Schlucht wird von einer Seilbrücke überspannt.
unser Superparkplatz bei Carrik a Rede

Carrick-a-Rede mit Rope Bridge

Zum Schluß sehen wir uns das Unesco Naturerbe, die Giant`s Causeway an, bekannt wegen ihrer aus mehreckigen Säulen bestehenden Basaltschichten, die durch vulkanische Aktivitäten vor mehr als 60 Millionen Jahren entstanden.

Giant's Causeway



Giant's Causeway - Touristen-Strom  

Doch der Tag ist noch nicht vorbei. Wir fahren noch die 280 km bis Dublin. Morgen wollen wir die Stadt mit der schon gewohnten Art "hop on hop off" im Doppeldecker anschauen.

Das alte und das moderne Dublin, dicht beisammen

Dublins Fußgängerzone

Dublin ist mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern eine quirlige und kosmopolitische Stadt, aber es gibt noch viele Ecken, wo man den Eindruck hat, die Zeit halte die Luft an.

Einst von den Wikingern gegründet, von den Normannen befestigt und von den Engländern regiert, haben alle ihre Spuren hinterlassen. Das Trinity College, Irlands berühmteste Hochschule wurde bereits 1592 gegründet. Samuel Becket und Oskar Wilde haben hier studiert.

das Trinity College aus dem Jahre 1592

Aus der kleinen Brauerei, die Arthur Guinness 1759 hier kaufte, wurde die weltberühmte Guinness Brauerei. Heute ist sie mit 26 ha Fläche eine kleine Stadt in der Stadt. Mr. Guinness hatte übrigends 21 Kinder mit seiner Frau!

Guinness Brauerei