Sonntag, 5. Juli 2015

Schottlands Norden

Gleich vorweg: Nessi haben wir nicht gesehen, nur viele Touristen!

Eine 39 km lange, schöne Panoramastrasse führt am Loch Ness entlang. Der See ist bis zu 230 Meter tief und das größte britische Süsswasserreservoir. Natürlich werfen auch wir immer wieder einen wachsamen Blick auf die Wasseroberfläche, sehen aber nur Ausflugsboote. Am Ende des Sees, kurz vor Inverness warten viele Freizeitkapitäne vor den Schleussen des Kanales, um wieder auf das offene Meer zu kommen.
Urquhart Castle am Loch Ness

Im Caledonischen Graben, einem gewaltigen schnurgeraden Spalt, der vor 380  Millionen Jahren durch Landverwerfung entstand, wurde 1803 der Caledonische Canal gebaut.

Inverness umfahren wir, um uns das Schlachtfeld von Culloden Batterfield anzusehen. Hier passierte 1746 der tragische Untergang der Highland-Clans gegen die englische Streitmacht des Herzog von Cumberland. Innerhalb von nur 1 Stunde starben über 1200 Menschen, was den Schotten noch heute auf der Seele lastet.

Auf der nahen Insel Black Island (sie ist übrigens sehr grün) im Hafenstädtchen Cromarty sehen wir riesige Ölterminals und Bohrplattformen. Hier übernachten wir wieder direkt am Wasser. ( N  57° 40`56.2" W 4° 02`009" )
Bohrtürme in der Crommarty Bay

Noch ist das nördlichste Ziel unserer Reise nicht erreicht. Zurück zur A9, circa 100 km weiter, vorbei an  Ginster bewachsenen Nordseehängen steht das  Märchenschloss Dunrobin Castle, stolz und erhaben oberhalb der Küste. Dieses nördlichste Highlandschloss hat 189 Zimmer, wovon man viele besichtigen kann. Leider ist das fotografieren auch hier wieder verboten. Nur Fotos des wunderschönen und akribisch angelegten Gartens sind erlaubt. Wenig später finden wir im  Hafen von Helmsdale wieder unseren Schlafplatz.
( N 58° 0654.0" W 3° 39`02.3" )
Das hübsche Städtchen Dornoch
Dunrobin Castle


Bis zum nördlichsten Punkt Schottlands  in John o' Groats und zum Leuchtturm am Duncansby Head sind es nur noch 88 km. Atemberaubende Steilküsten mit zerklüfteten Felsnadeln und tausenden von nistenden Möven, dazu noch Sonnenschein und keine stürmischen Winde - Herz was willst du mehr?
John o' Groats, ein Holländer, kam 1496 hierher und gründete die erste Fährverbindung zu den Orkney Inseln. ( N 58° 38`37.8"  W 3° 01`37.1" )

Blick auf die "Staks" von Dunscansby

Wir sind nun genau 1 Monat unterwegs und haben die Nordküste Schottlands erreicht. Der Norden ist wenig besiedelt, wild, zerklüftet und im Westen gibt es mooriges Hochland mit glatt  geschliffenen Bergen.


Sonnenuntergang an Schottlands Nordküste

Schottlands zerklüftete  Nordküste

Mitten drin in dieser Idyle steht der älteste Brüter (Atomreaktor) der Welt aus dem Jahre 1955, der aber 1998 stillgelegt wurde. Lange Zeit gab es keine Busverbindung zur Nordküste, weil man feststellte, dass die Sitze der Busse verstrahlt waren. 1977 kam es zu einer Explossion, bei der radioaktives Material in den Boden gelangte. Langfristig ist hier ein Lager für radioaktive Abfälle geplant. So schön die Landschaft auch aussieht, hier wollen wir rasch weiter.

Ältester Atomreaktor der  Welt aus dem Jahre 1955  (jetzt stillgelegt )

Zwei mächtige Fjorde haben sich in das Land "eingefressen" und Traumbuchten mit wunderschönen Sandstränden liegen zwischen steilen Felsenwänden versteckt. Im kleinen Dörfchen Balnakeil, wo sich etliche Künstler niedergelassen haben, finden wir heute unseren schönen, aber windumtosten Nachtplatz.
Die Smoo Cava Bucht mit ihren versteckten Höhlen


Das große Gebiet von North-West-Sutherland wieder in Richtung Süden ist kaum bewohnt. Links und rechts der meist "Single Track Strasse" sieht man immer wieder Rotwild ganz nahe am Strassenrand. Hier erinnert uns alles an Norwegen und Schweden. Das Verkehrsaufkommen ist nur sehr gering und so kann auch der Fahrer seinen Blick schweifen lassen.

Blick über das Hochland von North-West-Sutherland

Im Hafenstädtchen Ullapool nehmen wir einen schönen CP Platz direkt am Fjord und wiedereinmal gibt es Fish and Chips.


Wieder einmal gibt es Fish and Chips
Reicher Fang in Ullapool 



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