Dienstag, 18. März 2014

Unsere Marokkoreise 2014 - 4. Teil: Von Agadir nach Tafraoute

Seit unserem letzten Besuch in Agadir vor 20 Jahren hat sich enorm viel verändert. Die Stadt hat sich fast verdoppelt. Wir finden es aber nicht mehr so schön hier, also fahren wir gleich weiter über den Antiatlas in das Tal der Ameln (Berberstamm) nach Tafraoute. Die letzten 107 km dorthin haben es in sich. Die Straße ist einspurig und immer wieder gibt es Baustellen, wo der Fels herabgebrochen ist. Mir bleibt oft fast die Luft weg, doch die Landschaft ist gigantisch.

Kleine Dörfer kleben an den Hängen oder thronen auf den Anhöhen und wir fragen uns immer wieder, wovon diese Leute wohl leben. Der Ort Tafraoute liegt auf 1000 m Höhe und hat deshalb ein angenehmes Klima. In den Tälern rundum mit ihren bizarren Felsen hat ein belgischer Künstler vor 30 Jahren eine Reihe teils riesiger Felsen blau angemalt und fast jeder Besucher, der hierher kommt, fährt zu den "blauen Steinen". Auch so kann man den Tourismus ankurbeln.



Im Ort gibt es eine Kooperative, wo Berberfrauen das kostbare Arganöl in Handarbeit herstellen.Wir gehen in eine Bäckerei, die in einer Art Garage untergebracht ist. Da hätte unser Arbeitsinspektorat seine helle Freude.Wir stehen frei auf einem großen Platz unter Palmen und die Berberfrau Naomi bringt uns abends Tajine ans Wohnmobil. Später sitzen wir noch am Lagerfeuer und für so manchen von uns wird es ein langer Abend.
Am Weg sehen wir immer wieder Agadire, das sind alte Berberbefestigungen wo man wichtige Dokumente und Lebensmittel lagerte aber auch Sicherheit bei  Stammesfeden fand.

 Am  Stellplatz in Tafraoute inmitten einer Oase gab es nur einen  Tiefbrunnen, wo alle ihr Wasser holen konnten. 

Hier bei den Berberfrauen konnte ich mich selbst überzeugen,wie mühevoll das Arganöl mit der Hand gewonnen wird .

Beim Dorfbäcker, untergebracht in einer Garage mit offenem Klosett im Raum hab ich mir gleich ein Fladenbrot gebacken. Hygiene und Arbeitsinpektorat gibt´s ja hier weit und breit keines. 

Der Schmalzkringelmann macht sowas ähnliches wie bei uns die Zillertaler Kiachl - die waren wirklich gut.

Am Abend machten wir mit den gesammelten trockenen Palmenblätter ein Lagerfeuer, denn die Nächte sind recht kühl.

Im wüstenähnlichen Amtaodital war die Wäsche im Nu trocken. 

Manche Agadire sind schon verfallen und kaum mehr vom Felsen zu unterscheiden. 

Ein kaputter Reifen - wie gut, wenn man da nicht alleine ist!

In einem Seitental  besuchten wir Hassan und seine Familie. Da die wenigsten Frauen lesen und schreiben gelernt haben, wird hier täglich in der Frauenschule unterrichtet. Hier fanden meine mitgebrachten Sachen reißenden Absatz.

Wie herrlich blüht der Pfefferbaum...

In jeder noch so kleinen Gasse werden Waren angeboten. 


Bei Hassan gibt es am Abend Kuskus mit Kitzfleisch und Gemüse. 

Welch ein Luxus in dieser trockenen Gegend: ein Wasserfall mitten in der Stadt Tata. 

Heute abend wird in der Gruppe gegrillt und jeder macht Salat dazu. 

Gemeinsames Grillen 


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