Freitag, 8. August 2014

Bodö - Kjerringöy - Fauske - Polarsirkel - Mo i Rana

Zuerst noch ein kurzer Nachtrag zum Saltstraumen :
die Saltstraumenbrücke 

400 Millionen Liter Wasser fließen alle 6 Stunden mit 20 Knoten durch diese 3 km lange und 150 m breite Engstelle des Straumens. Strudel, die sich dabei bilden, sind bis zu 10 m breit und heißen Mahlstrom, die es so weltweit nur einmal gibt.

32 km weiter nördlich ist Nordnorwegens zweitgrößte Stadt Bodö mit 38.000 Einwohnern und viel an Infrastruktur. Hier befindet sich auch der weltweit größte Seeadlerbestand. Dank der Lage des Polarkreises gibt es in dieser Region die meisten hellen Stunden im Laufe eines Jahres. Im Sommer scheint die Sonne rund um die Uhr und im Winter kann man hier das magische Wintersonnenlicht und das Nordlicht erleben.
Doch wir haben von der Insel Kjerringoy gelesen mit hohen Bergen rechts von der schmalen Straße und vielen kleinen vorgelagerten Schäreninseln auf der linken Seite. Die Landschaft ist so beeindruckend, daß man hier schon mehrere Filme gedreht hat. Da müssen wir natürlich hin. Das wollen wir uns ansehen.



Von Bodö sind es bis zum Ende der Insel 61 km auf einer sehr schmalen aber asphaltierten Straße. Natürlich müssen wir vorher wiedereinmal eine Fähre benutzen.

Hat es mittags noch geregnet, so tut sich nun in kurzer Zeit der Himmel auf und es wird strahlend blau. Wir finden ein wunderschönes Plätzchen am Meer und treffen einen netten deutschen Fischer, von dem wir einige gute Tipps bekommen und gemeinsam einen netten Abend bei einem guten Gläschen Wein verbringen.

Wir verlassen den nördlichsten Punkt unserer Reise und fahren weiter nach Fauske am Skjerstadfjord. Hier gibt es den berühmten rosafarbenen Fauske - Marmor, der das Rathaus von Oslo, den UN-Palast in New York und sogar das Schloß des japanischen Kaisers schmückt. Fauske ist der Mittelpunkt Norwegens an der E6. Von hier bis Kirkenes oder zur schwedischen Grenze an der Svinesundbrücke sind es jeweils genau 1336 km in beiden Richtungen. Die E6 hat uns also wieder und wird uns erst in Mo i Rana, wo wir nach Schweden einreisen, wieder verlassen.

Doch zuerst stehen wir noch 2 Tage am Sandalsfjord zwischen Fauske und Rognan, wo Fred noch einige Blinker versenkt und etliche zu kleine Fische wieder ins Meer wirft.

Jetzt geht es aber wieder weiter über den Polarkreis, diesmal über das Fjell nahe der schwedischen Grenze. Im Winter sind hier die Wetterbedingungen so extrem, dass man an manchen Stellen über die  Eisenbahngleise eine offene "Garage" gebaut hat.
Hier gibt es ein Polarkreis-Circle-Center mit Museum - Souveniershop - und einer Multimediashow mit Quadrophonie über Norwegen. Hunderte Steinmännchen wurde von durchreisenden Touristen gebaut.

Am Weg kurz vor Mo i Rana liegt die Grönlingsmarmorgrotte. Bereits vor 500 Millionen Jahren hat sich Marmor aus dem ursprünglichen Kalkstein gebildet. Als Höhlendecke hat sich Glimmerschiefer angesetzt und ein unterirdischer Fluss hat die ausgefallensten Formen wie Strudeltöpfe und Höhlengänge daraus gezaubert. Der kleine Umweg hat sich ausgezahlt. Die Höhle war sehr eindrucksvoll und die Zeit bekam wiedereinmal eine andere Dimension für uns.

Unseren letzten einsamen Schlafplatz in Norwegen suchen wir uns hoch über der Stadt Mo i Rana am Bertelsberg und die herrliche Aussicht verschönt uns diesen Abend.
unser Campingplatz am Saltstraumen 

Abendstimmung am Karlsfjord am Weg nach Kjerringoy  
rechts der Straße immer wieder markante Berge
Blick auf die alte Handelsstation Kjerringoy
unser Übernachtungsplatz zwischen Berge und Meer
eine nette Begegnung mit einem deutschen Hobbyfischer
Abendrot mit Blick zu den Lofoten
Ausblick vom Frühstückstisch nach nächtlichem Gewitter
von wegen "dummes Schaf" die zwei haben einen Unterstand gefunden
das Wasser im Fjord ist klar und ruhig wie ein Spiegel
Gartenschmuck einmal anders
der berühmte rosa Marmor aus Fauske
die genaue Mitte Norwegens an der E6 --1336 km in jede Richtung
wieder ein schönes Plätzchen am Fjord
Landschaft am Polarkreis am 8.7.2014
das Polarkreis-Circle-Center mit vielen Steinmännchen
der wunderschöne rosa Marmor aus Fauske ist hier gut zu sehen
Schutz vor Schneeverwehungen für den Zug
Einstieg in die Grönlinggrotte
in Jahrmillionen herausgewaschen   
vom unterirdischen Fluß

unser letzter Übernachtungsplatz hoch über Mo i Rana

Blick auf Mo i Rana 

Sonnenuntergang in luftiger Höhe

Fazit Norwegen

Zeit ist alles  -  Tempo ist nichts. 

Ein Land - fast ohne Autobahnen (außer im Ballungsgebiet von Oslo).
Dafür umso mehr Brücken, Tunnel und Fähren - es geht gemächlich zu.
Das Reisen ist nicht gerade billig: Fähren, Maut und Diesel sind wohl der größte Anteil der Reisekosten.
Dafür ist die Ver- und Entsorgung und freies Übernachten kein Problem und fast überall möglich.
Oslo gehört zu den teuersten Städten der Welt. Eine Eigentumswohnung in einem guten Viertel der Stadt kostet pro m² bis € 10.000,-.
17 % des Erdgasbedarf von Europa  wird von Norwegen geliefert. Auch als weltweit sechstgrößter Erdölexporteur genießt das Land große wirtschaftliche Erfolge.
Das Sozialwesen ist sehr ausgeprägt und die Arbeitslosenrate liegt durchschnittlich bei 3 %.
Norwegen endet erst, wenn auch Europa endet und viele denken dabei an Kälte und Schnee.
Doch das Land hat den Golfstrom, der es mit warmer Hand streichelt.
Die größten Gletscher, die höchsten Wasserfälle und die tiefsten Fjorde...
... was will man mehr.


So Gott will und wir gesund bleiben werden wir Norwegen wieder bereisen.



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