Dienstag, 12. Juni 2018

Letzter Tag auf den Westfjorden

Isländische Häuser haben fast nie Blumen an den Fenstern oder in den Vorgärten. Vielleicht weil der Sommer einfach zu kurz ist? Da fallen natürlich die großen Lupinenfelder auf, die überall auf der Insel wild wachsen, aber auch kleine blühende Moosteppiche, das Leimkraut oder das arktische Weidenröschen.

blühende Moospolster


Man möchte es kaum glauben, aber es gibt 65 Golfplätze im Land, die sich oft recht reizvoll zwischen Lavafeldern ausdehnen.

Die größte Lavawüste im Hochland Zentralislands heißt "Missetäterwüste". Hierher flüchteten einstmals  viele verurteilte, geächtete Kriminelle, um trotz Einsamkeit und Kälte zu überleben. Das Gebiet aus Lavafeldern, Gletschern und Geröllebenen erstreckt sich über tausende Quadratkilometer.

2008 waren Kredite billig, die Konsumfreudigkeit der Isländer groß und fast alle machten mit. Immer wieder schossen neue (Hoch-) Häuser aus dem Boden und es gab in Reykjavik und Dubai wohl die meisten Baukräne. Aber der Bankencrash war nicht mehr abzuwenden. Nur extreme Maßnahmen der Regierung und eine Kredithilfe des IWF konnten helfen. Heute ist von der Kriese nichts mehr zu spüren und der Tourismus ist zum stärksten Devisenbringer aufgestiegen.

Theoretisch wäre es möglich, mit dem heißen Wasser aus der Erde die gesamte Bevölkerung mit Obst und Gemüse zu versorgen. An neuen Technologien, wie das Auftauen der Böden im Frühjahr, wird gearbeitet und die rund 4000 Bauern produzieren genug Fleisch. Doch die Spannungen zwischen Umweltschutz und wirtschaftlichen Interessen sind noch sehr groß.

Heute starten wir - leider wieder bei leichtem Nieselregen - um die Umrundung der spärlich besiedelten Westfjorde zu vollenden.

Die Landschaft ist gleichermaßen lieblich mit Wiesen, die an schmalen Stränden enden und steil aufragenden Basaltbergen, die tiefe Täler begrenzen. Fast im Minutentakt fahren wir an kleineren, aber auch größeren Wasserfällen vorbei. Wie ist der Wasserreichtum der Erde doch ungleich verteilt.

Unsere Reise führt über schneebedeckte Hochebenen und an langen Fjorden entlang bis wir nach 390 Kilometern wieder an die Ringstrasse 1 kommen.



seltene Bauernhöfe an einsamen Fjorden

es müssen mehrere Pässe überquert werden werden

hinein in Nebel und Schnee

einsame Straßen - kaum ein anderes Fahrzeug

viele Höfe haben eine kleine Kirche gleich nebenan

es dauert lange um die Fjorde auszufahren, keine Fähre verkürzt den Weg

das heiße Becken ist über 50 Meter lang, aber niemand benützt es

unsere Strecke auf den Westfjorden

Schnee liegt manchmal bis ins Tal

weit geht der Blick, wenn sich der Nebel wieder lichtet

wie  klein wirkt Fred neben diesem PKW


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