Noch trennen uns 87 km von der bulgarischen Grenze. Orte mit ungewöhnlichen Namen wie "23.August" (Nationalfeiertag in kommunistischen Zeiten), "2. Mai" (heute Hochburg des bulgarischen FKK Tourismus) oder "Venus" und "Mars" durchfahren wir.
Langwierig und penibel - Schweinefleisch- bzw. Wurst-Mitnahme ist strengstens verboten und wird scharf kontrolliert - so wird uns der Grenzübertritt beschrieben. Wie immer waren wir schon am frühen Morgen unterwegs und wahrscheinlich hatten wir eben auch Glück, denn kein Auto war an der Grenze vor uns. Alle Dokumente vorgezeigt, ein freundlicher Gruß und schon waren wir in Bulgarien. Super.
Nur noch mit dem Wohnmobil durch das Desinfektionsbecken fahren und die Reise durch Bulgarien kann los gehen. Die kyrillischen Buchstaben sind für uns unleserlich, doch meistens sind die Ortstafeln auch in lateinischen Buchstaben geschrieben.
Der 385 km lange Küstenabschnitt am Schwarzen Meer gehört zu den beliebtesten Urlauszielen in Bulgarien. Leider wurde viel mit gesichtslosen Hochhäusern und Hotelburgen verbaut.
Bulgarien ist immer noch das ärmste Land der Europäischen Union, in dem die Menschen oft zu Überlebenskünstlern geworden sind. Ganze Dörfer bestehen bereits aus Arbeitspendlern für Westeuropa.
Doch das Land hat viel mehr zu bieten: wegen der geringen Besiedelungsdichte, vielerorts fast unberührt, beeindruckt uns die Natur mit ihrer abwechslungsreichen Bergwelt.
Das Balkangebirge hält die kalten Nordwinde auf. Die Sonne lacht vom Himmel und die Temperatur steigt auf angenehme 26 Grad. Nach 166 km ist Schluss für heute. Unser Campingplatz in Obsor liegt am Meer, die Saison ist vorbei und es ist ruhig geworden.
Wir sind in Bulgarien
Noch durch das Desinfektionsbecken
Kleine Dörfer, wenig Verkehr